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Dein wichtigster Hebel für gute KI-Antworten (Spoiler: Es ist nicht die KI selbst!)
Warum deine Frage (Prompt) wichtiger ist als das KI-Tool selbst
So holst du wirklich gute Antworten aus ChatGPT & Co.
Hand aufs Herz: Hast du auch schon mal mit ChatGPT, Gemini oder einer anderen Künstlichen Intelligenz (KI) „gesprochen“? Die Dinger sind ja gerade überall und können echt beeindruckende Sachen. Manchmal… ja, manchmal kommen aber auch Antworten raus, mit denen man so gar nichts anfangen kann. Kennst du das? Man fragt etwas – und die KI erzählt irgendwas Allgemeines, Langweiliges oder schlichtweg Unbrauchbares.
Frustrierend, oder? Man könnte fast denken: „Na toll, wieder so ein gehyptes Tool, das doch nicht hält, was es verspricht.“ Aber halt, stopp! Bevor du die Flinte ins Korn wirfst: Oft liegt das Problem gar nicht (nur) am KI-Tool selbst. Sondern daran, wie wir fragen.
Was ist eigentlich ein „Prompt“? Ganz einfach!
Dieses „Wie wir fragen“ hat einen Namen: Prompt. Das ist nichts anderes als deine Anweisung, deine Frage oder deine Aufgabe an die KI. Stell dir vor, die KI ist ein super schlauer, aber auch sehr wörtlich nehmender Assistent. Was du ihm sagst (der Prompt), bestimmt maßgeblich, was er dir liefert.
Der kleine Unterschied mit großer Wirkung: Vage vs. Spezifisch
Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Viele von uns neigen dazu, der KI sehr allgemeine Fragen zu stellen. Das ist menschlich! Aber für eine KI ist das oft schwierig. Sie weiß dann nicht genau, was du wirklich willst.
Lass uns das mal an einem Beispiel anschauen:
Stell dir vor, du bist Solo-Selbstständig und suchst nach Marketing-Tipps. Du könntest die KI fragen:
❌ Schlechter Prompt: „Erzähl mir etwas über Marketing.“
Was wird wohl passieren? Du bekommst wahrscheinlich eine lange, allgemeine Abhandlung über die Geschichte des Marketings, verschiedene Definitionen und vielleicht ein paar Standard-Strategien. Nett, aber hilft dir das konkret weiter? Eher nicht.
Jetzt versuch’s mal spezifischer:
✅ Guter Prompt: „Fasse die 3 wirksamsten Marketing-Strategien für Solo-Selbstständige im digitalen Bereich in je 2 Sätzen zusammen.“
Siehst du den Unterschied? Plötzlich ist klar:
Wer: Solo-Selbstständige
Was: Die 3 wirksamsten Strategien
Wo: Im digitalen Bereich
Wie: Zusammengefasst in je 2 Sätzen
Mit so einem klaren Auftrag kann die KI viel gezielter arbeiten und dir eine Antwort liefern, die wirklich nützlich ist.
Deine Superkraft: Die richtige Frage stellen
Das ist eigentlich die ganze Magie! Es gilt der einfache Grundsatz: Wie du fragst, bestimmt, was du bekommst.
Ich habe das selbst oft gemerkt: Am Anfang war ich auch ungeduldig und habe nur schnell eine vage Frage reingeworfen. Die Ergebnisse waren oft „meh“. Erst als ich angefangen habe, mir kurz zu überlegen: „Was genau will ich wissen? In welcher Form brauche ich die Antwort? Welchen Kontext muss die KI kennen?“, wurden die Ergebnisse plötzlich viel besser.
Es ist ein bisschen so, als würdest du einen Freund nach dem Weg fragen. Sagst du nur „Wo geht’s hier zum Bahnhof?“, bekommst du vielleicht eine grobe Richtung. Fragst du aber „Wie komme ich von hier, Musterstraße 1, am schnellsten zu Fuß zum Hauptbahnhof, Gleis 5?“, bekommst du eine präzise Anleitung.
KI-Tools richtig einordnen: Mächtig, aber du führst Regie
Versteh mich nicht falsch: KI-Tools wie ChatGPT sind unglaublich mächtig und können uns bei vielen Dingen helfen – vom Texten über Ideenfindung bis hin zum Programmieren. Aber sie sind eben Werkzeuge. Und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wie man es benutzt.
Der Hype ist groß, aber lass dich davon nicht blenden. Du bist nicht nur Nutzer, du bist der „Regisseur“ deiner KI-Anfragen. Je besser deine Anweisungen (deine Prompts), desto besser der Film (die Antwort).
Ein paar schnelle Tipps für bessere Prompts:
Sei konkret: Was genau willst du wissen? Vermeide vage Begriffe.
Gib Kontext: Wer ist die Zielgruppe? Was ist der Hintergrund?
Definiere das Format: Brauchst du eine Liste, eine Tabelle, einen Fließtext, eine Zusammenfassung? Wie lang soll es sein?
Gib eine Rolle vor (optional): Manchmal hilft es zu sagen: „Antworte wie ein Marketing-Experte“ oder „Erkläre es wie für ein Kind“.
Fazit: Probieren geht über Studieren!
Das Wichtigste ist: Hab keine Angst, mit verschiedenen Formulierungen zu experimentieren. Sieh es als kleines Spiel, herauszufinden, wie du die besten Antworten aus der KI herauskitzeln kannst.
Wenn du das nächste Mal ein KI-Tool nutzt und mit der Antwort unzufrieden bist, denk kurz nach: War meine Frage vielleicht zu ungenau? Kann ich sie präziser formulieren?
Du wirst staunen, was für einen Unterschied ein gut durchdachter Prompt machen kann.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
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Danke fürs Lesen und bis nächste Woche!
In der Zwischenzeit sehen wir uns auf Threads!
Beste Grüße
Barkan von der Promptschmiede
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